Musical „King Kong“ : Große Gesten brauchen keine große Inszenierung – Ahrensburg24

Musical „King Kong“ : Große Gesten brauchen keine große Inszenierung – Ahrensburg24

Ahrensburg (ve). King Kong ist ein Riese. Doch um seine Geschichte zu zeigen, braucht Paul Graham Brown nur eine kleine Musical-Bühne. Das hat die Inszenierung im Alfred-Rust-Saal gezeigt.

©Monika Veeh/ahrensburg24.de

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Paul Graham Brown und James Edward Lyons haben das Musical „King Kong“ nach dem Roman von Delos W. Lovelace geschrieben. Jetzt wurde es im Rahmen der Reihe „Musicals in Ahrensburg“ gezeigt, es ist die elfte Inszenierung des Musicals. Brown, der aus England stammt und seit 20 Jahren in Berlin lebt, war im Publikum dabei: „Es war beeindruckend“, sagt er nach der Aufführung im Gespräch mit ahrensburg24.de. „Diese Inszenierung war noch minimalistischer, als ich mir sie beim Schreiben vorgestellt hatte und dabei so voller Emotionen – wunderschön.“

 

“King Kong” in Ahrensburg: Autor Paul Graham Brown im Publikum

Gerade der klare Sopran von Janne-Marie Peters in der Rolle der Anne habe ihm sehr gut gefallen. Und die Leistung der Pianistin: „Es ist schon eine große Aufgabe, den ganzen Abend über am Flügel das Musical zu begleiteten. Das weiß ich aus eigener Erfahrung. Doris Vetter hat das großartig gemacht.“ Neben ihm steht Christine Thomsen von Verein Musik und Bildung aus Bargteheide, die Brown noch am Morgen zu einem Workshop nach Bargteheide eingeladen hatte: „Mich hat es fast zu Tränen gerührt, wie die Künstler die wunderschönen Songs auf die Bühne gebracht haben.“

Die Künstler – das waren Janne-Marie Peters, Martin Planz und Marko Formanek in den Rollen der Schauspielerin Anne Darrow, des Kapitäns Jack Driscoll und des Produzenten Carl Denham. Sie sind permanent auf der Bühne an diesem Abend, nur selten verschwindet einer von ihnen hinter dem Vorhang, um Raum für ein Solo zu geben. Sie schieben sogar die Kulissen selber hin- und her – also die wenigen, die es gibt. Eine Leiter und ein paar Koffer und Blättergirlanden reichen, um ein Schiff und seine Reise, den Urwald oder das New Yorker Empire State Building auf der Bühne entstehen zu lassen.

 

Herausforderung vom Solo bis zum Bühnenumbau

Von dieser Bühnenpräsenz lässt sich das Trio gerne herausfordern. Dichtes Spiel entsteht, ohne dass sie je in blinden Aktionismus verfallen. Planz, Formanek und Peters gelingt es unter der Regie von Jacqui Dunnley-Wendt, mit unscheinbaren Interaktionen ein dichtes Netz zu weben, in das sie ihr Publikum fast einwickeln. Nie werden sie übertreibend, laut oder überschwänglich in ihrem Spiel – aber sie lassen ihr Publikum schlichtweg einfach nicht von der Hand.

©Monika Veeh/ahrensburg24.de

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Und sie glänzen in ihren solistischen Leistungen – von denen es bei nur drei Darstellern für jeden ein paar mehr gibt an diesem Abend. Dabei sei an Stelle der vielen Songs auf eine Szene verwiesen: Denham fordert von Anne das Schauspiel der Angst. Geschickt wissen die Autoren an dieser Stelle mit den Realitäts-Ebenen zu spielen – sie zeigen die Probenarbeit auf offener Bühne. So muss Janne-Marie Peters nicht nur die Angst spielen, sondern auch den Weg eines Schauspielers hin zur Darstellung der Angst – sie muss sich sozusagen in die Karten ihrer Kunst schauen lassen. Peters arbeitet langsam und anschaulich fast mit jeder Muskel ihres Gesichtes diese Angst hervor – gelebte Theaterkunst.

„Musical in Ahrensburg“ ist eine Reihe von dem Ahrensburger Unternehmen „Musical Creations Entertainment“, die Inszenierung von „King Kong“ der Auftakt ihrer zweiten Saison. Weiter geht es mit den 24-Stunden-Musicals, die am Montag, 7. November 2016, um 20 Uhr im Alfred-Rust-Saal zu sehen sind.

©Monika Veeh/ahrensburg24.de

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http://ahrensburg24.de/2016/10/10/musical-king-kong-grosse-gesten-brauchen-keine-grosse-inszenierung/