Archiv der Kategorie: Presse

Opernstimmen hallen durchs CCB

Als Auftaktveranstaltung der Bergedorfer Musiktage gaben die OpernsängerInnen Veselina Teneva, Marina Ber und Dimitar Tenev sowie der Music rocks! Chor zwei kleine Konzerte mit einem bunten Programm von klassischer Oper bis hin zu Musical, Film und Pop.

Vielen Dank an die Bergedorfer Zeitung für den schönen Bericht vom 07.05.2018.

Musicalgala – Feuerwerk der großen Songs

Musicalgala – Feuerwerk der großen Songs

Am Samstag den 27.01.2018 um 20.00 Uhr präsentierten Katrin Taylor (WICKED, TANZ DER VAMPIRE, TARZAN) und Tobias Weis (ALADDIN, 3 MUSKETIERE, SHREK) Lieder aus Tarzan, Tanz der Vampire, Miss Saigon, Sister Act, Mamma Mia, Mary Poppins, und andere. Unterstützt wurden sie dabei von dem Solistenensemble von Music rocks!, alles unter der Leitung von Doris Vetter, die den Abend zusätzlich auch am Klavier begleitet.
Den Bericht für den Winsener Anzeiger schrieb Gabriele Hülskämper am 30. Januar 2018.

Musikalischer Neujahrsempfang im Elbeforum

Musikalischer Neujahrsempfang im Elbeforum

Doris Vetter und ihre Musiker unterhalten das Brunsbüttler Publikum

Brunsbüttel – Es wurde geklatscht, gesungen und geschunkelt: Im Elbeforum begrüßte Doris Vetter gemeinsam mit der Europäischen Kammerphilharmonie das neue Jahr mit einem buten Musikmix.

Carmen, Don Giovanni, Turandot, Der Vogelhändler, Die Fledermaus, der Bettelstudent und die Csárdásfürsten gaben sich beim Neujahrskonzert im Elbeforum ein Stelldichein.

Sommer und Winter

Die Europäische Kammerphilharmonie gastierte mit Solisten, Chor und Ensemble der Staatsoper Hamburg unter der Leitung von Doris Vetter in Brunsbüttel. Immer wieder lösten Instrumentalstücke die großen Arien aus Oper und Operette ab, wobei Arsen Zorayan (Erster Geiger) mit „Sommer und Winter“ aus den Jahreszeiten von Vivaldi und „Oblivion“ von Astor Piazzola das Publikum begeisterte.

Doris Vetter dirigierte mit Leichtigkeit zwei Chöre, Solisten und Orchester beim Osterchor (Regina Coeli) aus der „Cavalleria Rusitca“ und schaffte eine fast andächtige Stimmung im Theatersaal. Das kleine Ensemble vom seit 2014 bestehenden Chorprojekt „Music rocks!“, dessen Initiatorin Doris Vetter ist, brachte mit Medleys aus „Mary Poppins“, dass im Februar nach Hamburg kommt, und den großen Disney-Produktionen wie „Eiskönigin“, „Dschungelbuch“, „Tarzan“, „Aladdin“, „Schöne und das Biest“ sowie „König der Löwen“, Musical auf die Bühne.

Da wurde mitgeschunkelt, geklatscht und gesungen, nur tanzen wollte niemand. Doris Vetter hatte ein buntes Programm zusammengestellt und ließ den Solisten des Opernchores Raum für Gesang und Darstellung. Die Solistinnen Bettina Rösel und Veselina Teneva gehören zum fast 70 Mitglieder zählenden Chores der Hamburger Staatsoper.

Weiter im nächsten Jahr

Die freischaffende Musikerin Vetter ist in Schleswig-Holstein keine Unbekannte. Zuschauer in Brunsbüttel kennen Vetter, die Klavier, Gesang und Dirigieren in Karlsruhe, Rio de Janeiro und Wien studierte, bereits von Neujahrskonzerten in den Jahren zuvor. Bei den 66. Eutiner Festspielen im vergangenen Jahr übernahm die in Hamburg lebende Künstlerin die Chordirektion. Außerdem war sie als Korrepetitorin beim Freischütz und beim Vogelhändler aktiv.

2015 und 2016 dirigierte sie bei der Young Voices Germany-Deutschlandpremiere in Hamburg einen Chor aus 5000 Kindern und damit das größte Kinderchor der Welt. Bereits während ihres Studiums assistierte und leitete sie verschiedene Musiktheaterproduktionen.

Die Europäische Kammerphilharmonie, ein freies Orchester, existiert seit 2006. Sie beschäftigt aktuell 60 Berufsmusiker aus 18 Staaten.

Charmant führte Doris Vetter durch den Abend und konnte unter großem Beifall eine Wiederholung am 6. Januar 2019 um 17 Uhr in Brunsbüttel ankündigen. Mit lang anhaltendem Beifall forderten die Besucher Zugaben, die gerne gewährt wurden.

von Sabine Klotz (Boyens Medien)

La Traviata Bergedorfer Musiktage

Bergedorf Sie hat die Herzen des Bergedorfer Publikums im Sturm erobert: Sopranistin Liudmila Lokaichuk (30) aus Russland erwies sich als Traumbesetzung in der Rolle der Kurtisane Violetta. Bei der bislang größten Produktion in 15 Jahren Bergedorfer Musiktage, der Verdi-Oper „La Traviata“, erntete die charmante Vokalistin mit der glockigen Stimme immer wieder Szenenapplaus für ihr federleichtes Spiel. Am Sonnabend und am Sonntag kamen jeweils etwa 300 Besucher ins Haus im Park am Gräpelweg, um eine der meistgespielten Opern der Welt zu erleben.

Mit dem 35-köpfigen Orchester, der Europäischen Kammerphilharmonie, geriet der Veranstaltungsort an seine räumlichen Grenzen. Die drei vorderen Sitzreihen mussten ausgebaut werden, dennoch mussten vier Bläser oben rechts auf dem Balkon Platz finden, wo normalerweise nur Beleuchter sitzen.

Dirigentin Doris Vetter führte ihr Orchester temperamentvoll und souverän durch Verdis eingängiges Meisterwerk, spielte zwischendurch immer wieder selbst Passagen am Klavier. Neben der Star-Sopranistin brillierte auch Tenor Patrick Vogel (36) als ihr Gegenpart Alfredo. Wie Lokaichuk überzeugte auch der gebürtige Berliner, derzeit an der Oper Leipzig engagiert, mit lässiger Stimmgewalt und unprätentiöser Attitüde.

Die 15. Bergedorfer Musiktage enden am Sonnabend, 22. Juli, 19 Uhr, mit der Bell’Arte Salzburg von Bach bis Mozart im Rathaus-Spiegelsaal.

( tv )© Bergedorfer Zeitung 2017 – Alle Rechte vorbehalten.

Musical „King Kong“ : Große Gesten brauchen keine große Inszenierung – Ahrensburg24

Musical „King Kong“ : Große Gesten brauchen keine große Inszenierung – Ahrensburg24

Ahrensburg (ve). King Kong ist ein Riese. Doch um seine Geschichte zu zeigen, braucht Paul Graham Brown nur eine kleine Musical-Bühne. Das hat die Inszenierung im Alfred-Rust-Saal gezeigt.

©Monika Veeh/ahrensburg24.de

©Monika Veeh/ahrensburg24.de

Paul Graham Brown und James Edward Lyons haben das Musical „King Kong“ nach dem Roman von Delos W. Lovelace geschrieben. Jetzt wurde es im Rahmen der Reihe „Musicals in Ahrensburg“ gezeigt, es ist die elfte Inszenierung des Musicals. Brown, der aus England stammt und seit 20 Jahren in Berlin lebt, war im Publikum dabei: „Es war beeindruckend“, sagt er nach der Aufführung im Gespräch mit ahrensburg24.de. „Diese Inszenierung war noch minimalistischer, als ich mir sie beim Schreiben vorgestellt hatte und dabei so voller Emotionen – wunderschön.“

 

“King Kong” in Ahrensburg: Autor Paul Graham Brown im Publikum

Gerade der klare Sopran von Janne-Marie Peters in der Rolle der Anne habe ihm sehr gut gefallen. Und die Leistung der Pianistin: „Es ist schon eine große Aufgabe, den ganzen Abend über am Flügel das Musical zu begleiteten. Das weiß ich aus eigener Erfahrung. Doris Vetter hat das großartig gemacht.“ Neben ihm steht Christine Thomsen von Verein Musik und Bildung aus Bargteheide, die Brown noch am Morgen zu einem Workshop nach Bargteheide eingeladen hatte: „Mich hat es fast zu Tränen gerührt, wie die Künstler die wunderschönen Songs auf die Bühne gebracht haben.“

Die Künstler – das waren Janne-Marie Peters, Martin Planz und Marko Formanek in den Rollen der Schauspielerin Anne Darrow, des Kapitäns Jack Driscoll und des Produzenten Carl Denham. Sie sind permanent auf der Bühne an diesem Abend, nur selten verschwindet einer von ihnen hinter dem Vorhang, um Raum für ein Solo zu geben. Sie schieben sogar die Kulissen selber hin- und her – also die wenigen, die es gibt. Eine Leiter und ein paar Koffer und Blättergirlanden reichen, um ein Schiff und seine Reise, den Urwald oder das New Yorker Empire State Building auf der Bühne entstehen zu lassen.

 

Herausforderung vom Solo bis zum Bühnenumbau

Von dieser Bühnenpräsenz lässt sich das Trio gerne herausfordern. Dichtes Spiel entsteht, ohne dass sie je in blinden Aktionismus verfallen. Planz, Formanek und Peters gelingt es unter der Regie von Jacqui Dunnley-Wendt, mit unscheinbaren Interaktionen ein dichtes Netz zu weben, in das sie ihr Publikum fast einwickeln. Nie werden sie übertreibend, laut oder überschwänglich in ihrem Spiel – aber sie lassen ihr Publikum schlichtweg einfach nicht von der Hand.

©Monika Veeh/ahrensburg24.de

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Und sie glänzen in ihren solistischen Leistungen – von denen es bei nur drei Darstellern für jeden ein paar mehr gibt an diesem Abend. Dabei sei an Stelle der vielen Songs auf eine Szene verwiesen: Denham fordert von Anne das Schauspiel der Angst. Geschickt wissen die Autoren an dieser Stelle mit den Realitäts-Ebenen zu spielen – sie zeigen die Probenarbeit auf offener Bühne. So muss Janne-Marie Peters nicht nur die Angst spielen, sondern auch den Weg eines Schauspielers hin zur Darstellung der Angst – sie muss sich sozusagen in die Karten ihrer Kunst schauen lassen. Peters arbeitet langsam und anschaulich fast mit jeder Muskel ihres Gesichtes diese Angst hervor – gelebte Theaterkunst.

„Musical in Ahrensburg“ ist eine Reihe von dem Ahrensburger Unternehmen „Musical Creations Entertainment“, die Inszenierung von „King Kong“ der Auftakt ihrer zweiten Saison. Weiter geht es mit den 24-Stunden-Musicals, die am Montag, 7. November 2016, um 20 Uhr im Alfred-Rust-Saal zu sehen sind.

©Monika Veeh/ahrensburg24.de

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http://ahrensburg24.de/2016/10/10/musical-king-kong-grosse-gesten-brauchen-keine-grosse-inszenierung/

Music rocks! rockt auch 2016 – Musical1

Music rocks! rockt auch 2016

Das Projekt Music rocks! startete im Jahr 2015. Zu dem Zeitpunkt wurde der 150 Stimmen starke Music rocks! Chor durch Katrin Taylor, Anton Zetterholm und Darrin Byrd unterstützt. In diesem Jahr standen die Musicalstars Roberta Valentini und Yngve Gasoy-Romdal auf den Bühnen in Hamburg und Buxtehude. Doch Music rocks! soll nicht nur ein Musikfest sein, sondern auch ein Zeichen für Gemeinschaft und Menschlichkeit. Das Projekt setzt sich für Flüchtlinge ein. 2015 ging eine Spende an den Hamburger Verein Visions for Children e.V.

 

© Sollsuchstelle Photographie

© Sollsuchstelle Photographie

 

Music rocks! 2016

 

Am 09. und 11. September fanden auf der Halepaghenbühne in Buxtehude und in der Laeiszhalle in Hamburg die diesjährigen Music rocks! Konzerte statt. Der Music rocks! Chor, die Europäische Kammerphilharmonie und Band wurden in diesem Jahr von Roberta Valentini und Yngve Gasoy-Romdal begleitet. Musical1 besuchte das Konzert am 9. September in Buxtehude und berichtet von einem abwechslungsreichen Abend.

 

Music rocks! steht für Gemeinschaft und Zusammenhalt

Mit den beiden erfolgreichen Musicaldarstellern haben sich die Verantwortlichen von Music rocks! genau die Richtigen für einen wunderbar musikalischen Abend geangelt. Die Moderation von Stephan Hensel war sehr unterhaltsam und mit seiner lockeren und lustigen Art sorgte er für einige Lacher bei den Zuschauern. Doris Vetter übernahm die künstlerische Leitung und hatte sichtlich Spaß bei der Arbeit mit dem Chor und der Kammerphilharmonie. So ergriff auch sie hin und wieder die Chance, mit dem Publikum zu plaudern und einige Hintergrundinformationen zu teilen. Um dem Publikum die Chance zu geben die Darsteller und Doris Vetter besser kennenzulernen, plauderte Stephan Hensel ein wenig mit ihnen. Nachdem er herausstellte, dass Roberta Valentini und Yngve Gasoy-Romdal gebürtig aus Italien und Norwegen stammen, gab er bekannt, dass mit den Musikern aus Chor und Orchester viele verschiedene Nationen auf der Bühne vertreten waren. Dies war für die Verantwortlichen sehr wichtig, denn Music rocks! stehe auch für die Gemeinschaft verschiedener Kulturen. Nicht nur der Zusammenhalt der Künstler untereinander hob das hervor, sondern auch die Auswahl der vorgetragenen Stücke. So wurden Lieder wie “Give us a Chance/Atuna Tufuli” und “Kia Hora” in originaler Sprache vorgestellt.

 

Stimmungsvolle Musik und großartige Stimmen

 

© Sollsuchstelle Photographie

© Sollsuchstelle Photographie

Doch auch Klassiker wie “Somewhere over the rainbow”, “Seasons of love” aus dem Musical RENT, “You can’t stop the beat” aus dem Musical HAIR oder Medleys von MAMMA MIA, Disney oder James Bond Filmen wurden vom Chor zum Besten gegeben. Roberta Valentini zeigte einerseits ihre kraftvolle, aber andererseits auch ihre sanfte Stimme bei Liedern wie “Somebody to love” oder “Halt mich” von Herbert Grönemeyer. Yngve bewies sein großartiges Talent und seine Wandlungsfähigkeit mit “Dies ist die Stunde” aus dem Musical JEKYLL & HYDE und “Anthems” aus CHESS. Zusammen harmonierten sie bei den Titeln “Tonight” aus der WEST SIDE STORY und die “Totale Finsternis” aus dem Klassiker TANZ DER VAMPIRE.

 

Ein weiteres Highlight war Violinist Arsen Zorayan. Er ist unter anderem Preisträger eines internationalen Violinwettbewerbs und begeisterte auch das Publikum in Buxtehude mit der Darbietung des Liedes “Caprice No. 24” von Paganini.
Insgesamt war es ein wunderbarer Abend mit großartigen Darbietungen des prachtvollen Chors und Orchesters, so wie der Band. Unter den Künstlern schien es eine enge Verbundenheit zu geben. Sie arbeiteten Hand in Hand und hatten sichtlich Spaß auf der kleinen Bühne in Buxtehude.
Wo auch immer die Solisten Roberta Valentini und Yngve Gasoy-Romdal auftreten, sorgen sie für große Begeisterung seitens des Publikums. Beide haben eine einzigartige Stimme und Ausstrahlung, mit denen sie die Zuschauer in ihren Bann ziehen können. Das Programm bot viel Abwechslung und hervorragende Unterhaltung. Das Publikum feierte alle Musiker mit großem Applaus und erhielt als Dank sogar zwei Zugaben.
Es bleibt zu hoffen, dass Music rocks! im nächsten Jahr zurück kehrt. Zum Glück schienen Stephan Hensel und Doris Vetter einer Wiederholung nicht abgeneigt.

 

Autor: S. Müller

http://www.musical1.de/news/music-rocks/#

Furioser Start bei den Eutiner Festspielen – NDR

Furioser Start bei den Eutiner Festspielen

©https://www.ndr.de/kultur/musik/klassik/festivals/Furioser-Start-bei-den-Eutiner-Festspielen-Freischuetz,eutinerfestspiele284.html

©https://www.ndr.de/kultur/musik/klassik/festivals/Furioser-Start-bei-den-Eutiner-Festspielen-Freischuetz,eutinerfestspiele284.html

Die Bühne brennt im wahrsten Sinne des Wortes: Flammen steigen auf. In der Wolfsschlucht ist dichter Nebel. Kaspar (Christian Sist), mit tiefer kräftiger Stimme, sitzt vor einem silbernen Eimer und lässt die teuflischen silbernen Kugeln reinfallen: klack, klack. Er ist umringt von Dämonen in grünen Tarnanzügen. Daneben stehen viele schwarze Gestalten kerzengerade mit Skelettmasken und Zylinder. Max (Daniel Pataky) läuft verzweifelt hin und her, während Darstellerin Susanne Braunsteffer verträumt in ihrem Hochzeitskleid vor der Bühne beim Publikum wie in Trance tanzt. „Die Effekte mit dem Nebel und dem Feuer sind grandios, eine tolle Wolfsschlucht, die dicht am Original bleibt und trotzdem magisch, mystisch wirkt“, so eine Stimme aus Publikum.

 

Noch nie so schön wie heute

„Feuer war damals auch schon“, erzählt Hans Joachim Westphal. Er war vor 65 Jahren als Schüler bei der ersten Premiere dabei. „Damals fiel während der Wolfsschluchtszene ein Baum aus Pappmaschee um“, erinnert er sich. Ein anderer Mann, der ebenfalls damals bei der Premiere dabei war, hat heute Tränen in den Augen: „Ich habe den ‚Freischütz‘ schon überall in der Welt gesehen, aber so schön wie heute in Eutin noch nie.“ Viele der mehr als 1.100 Zuschauer sind begeistert: „Toll“, „mitreißend“ und „Wahnsinnsstimmen“, ist zu hören.

 

Agathe singt in Grund und Boden

Kein Wunder, besonders weil Susanne Braunsteffer als Agathe stimmlich alles gibt: Voluminös, kraftvoll und mit Hingabe trotzt sie – wie auch besonders Julia Bachmann als Ännchen – dem prasselnden Regen mit Inbrunst und Standhaftigkeit. Hauptdarsteller Daniel Pataky kommt da stimmlich nicht ganz hinterher, aber seine Mimik und Gestik verkörpern die Jugend, die Naivität und die Verzweiflung von Max so eindrucksvoll, dass er schauspielerisch hervorsticht. Insgesamt wirkt das Ensemble mit seinen Solisten sehr homogen und stabil.

 

Ein gut geleiteter Chor

Auch der Chor singt größtenteils wie aus einem Guss, wenngleich auch beim Fortissimo manchmal das Feuer oder, genauer gesagt, die Kraft fehlte. Doch dieser Chor, der aus wenigen Profis und vielen Studenten besteht, weiß auch als Jägerchor zu überzeugen, weil ihn eine engagierte Leiterin führt: Doris Vetter, zum ersten Mal in Eutin dabei: „Das ist unglaublich zu sehen, was den Menschen hier in Eutin der ‚Freischütz‘ bedeutet. Dafür lohnt es sich, so hart zu arbeiten.“

 

Tolle Musik trotz Regen

Neben Doris Vetter sorgt Romely Pfund für eine besondere Premiere: Zum ersten Mal wird der „Freischütz“ von einer Frau dirigiert. Die bewegt den Taktstock mit so viel Präzision und Konzentration, dass Orchester und Sänger harmonisch und wie eine Einheit rüberkommen: „‚Der Freischütz‘ hat die eine oder andere Tücke, die zu meistern ist.“ Und das gelingt bei der Premiere ohne Schnörkel. Das Publikum ist von der Musik begeistert, trotz des mehr als eine Stunde andauernden Regens: „Das war richtig schön, da hat der Regen kaum gestört“, „es war ja warmer Regen“, „Regen gehört zu den Festspielen – Ich fand diese Aufführung musikalisch ein Meisterwerk“, lobten die Zuschauer.

 

Drei Frauen für einen Freischütz

Zum ersten Mal bringen drei Frauen in Eutin ein Stück auf die Bühne: Neben Chorleiterin Doris Vetter und Dirigentin Romely Pfund hat Intendantin Dominique Caron alles wunderbar zusammengefügt. Ihr Ziel: die Morbidität im Werk herausarbeiten und moderne Elemente mit Traditionellem verbinden. „Glaube und Aberglaube gibt es auch heute. Ich wollte die Vergänglichkeit und die Gegenwart darstellen mit einer Spur von Modernität“, sagt Caron mit ernstem Blick. Dabei ist ihr ein Stück mit den beiden Kolleginnen gelungen, das zeigt, dass, wenn sich zwei Menschen lieben und wegen gesellschaftlicher Zwänge nicht zusammenkommen, einer etwas Außergewöhnliches schaffen muss. Max ist es gelungen, und den drei Frauen mit dem „Freischütz“ ebenfalls: kurzweilige Unterhaltung.

 

Solide Finanzen

Gute Nachrichten für die Festspiele auch in Sachen Geld: Schleswig-Holstein wird sich nach Angaben von Ministerpräsident Torsten Albig weiterhin finanziell beteiligen: „Die Eutiner Festspiele gehören zum Land wie das Schleswig-Holstein Musik Festival.“ Der Kreis Ostholstein legt noch einen drauf: Landrat Reinhard Sager stellt für dieses Jahr eine einmalige Erhöhung um 10.000 Euro in Aussicht. Ohnehin läuft der Kartenvorverkauf laut Geschäftsführerin Sabine Kuhnert bühnenreif: „Wir haben jetzt schon zwei Drittel der Karten verkauft, die wir in diesem Jahr als Ziel eingeplant haben.“ Grund für den Ansturm auf die Festspiele ist auch die Landesgartenschau in Eutin, die viele zusätzliche Besucher lockt. In diesem Jahr werden neben dem „Freischütz“ noch „Carmen“, der „Vogelhändler“ und ein Stummfilm mit Orchesterbegleitung gezeigt.

 

Autor: Thorsten Philipps

 

https://www.ndr.de/kultur/musik/klassik/festivals/Furioser-Start-bei-den-Eutiner-Festspielen-Freischuetz,eutinerfestspiele284.html

Ein vielseitiges, erfahrenes Trio – Lübecker Nachrichten, Ostholstein

Ein vielseitiges, erfahrenes Trio – Lübecker Nachrichten, Ostholstein

Eutiner Festspiele: Romely Pfund und Leo Siberski leiten das Orchester, Doris Vetter führt den Chor

Ost Holstein Ln Eutin Artikel 001

Eutin. Sie kennen sich erst kurz, aber die Wellenlänge scheint zu stimmen. „Ich bin das Hähnchen im Korb“, scherzte Leo Siberski, eingerahmt von Romely Pfund, Doris Vetter, Dominique Caron und Sabine Kuhnert. Siberski und Pfund übernehmen in der Spielzeit 2016 ein Gastdirigat bei den Eutiner Festspielen, Vetter ist neue Chorleiterin. Intendantin Caron und Geschäftsführerin Kuhnert stellten das Trio gestern offiziell in der Opernscheune vor.

„Riesenerfahrung“ bescheinigte Dominique Caron der gebürtigen Dresdnerin Romely Pfund, die an der dortigen Carl-Maria-von-Weber-Hochschule für Musik studiert hat und fast schon damit prädestiniert ist, den „Freischütz“ zu dirigieren. „Das ist für mich eine große Ehre, zumal zu diesem besonderen Datum“, sagte sie. Die Eutiner Festspiele feiern im Jahr der Landesgartenschau ihre 66. Spielzeit und ihr 65-jähriges Bestehen. Romely Pfund, die schon die Dresdner Philharmonie und das Leipziger Gewandhausorchester geleitet hat, lehrt seit 2013 als Dozentin an der Musikhochschule Lübeck (Musikalische Ensemble, Dirigieren, Partienstudium). Freiluftaufführungen sind ihr aus ihrer Karriere hinreichend geläufig: „Ich bin mir der Chancen der Freilichtbühne bewusst, aber auch ihr Tücken sind mir bekannt.“

Ebenso wie Romely Pfund traut Dominique Caron Dirigent Leo Siberski zu, „uns mit neuen Ideen weiter nach vorne zur bringen“. Er war von 2011 bis 2015 stellvertretender Generalmusikdirektor und erster Kapellmeister am Theater Kiel und wird dort weiterhin als Gastdirigent wirken. In seiner Vita tauchen etliche namhafte Stationen auf, er arbeitete unter anderem mit den Dirigenten Daniel Barenboim und Kent Nagano zusammen. Seine „Cross-Over-Projekte“ begeistern die Eutiner Intendantin. „Ich spanne mich gern weit auf“, so Siberski in der neuen Spielzeit wird er „Carmen“ und den „Vogelhändler“ dirigieren. „Mit Carmen habe ich meine erste Begegnung im Kinderchor gehabt“, berichtet er schmunzelnd, in Bielefeld hat er Bizets Oper bereits dirigiert. Die Musik des „Vogelhändlers“ findet er „ganz zauberhaft“, ich möchte den Wiener Ursprung mehr unterstreichen“.

Doris Vetter, weiteres Mitglied in Carons „toller Mannschaft“, freut sich, „mit so renommierten Dirigenten arbeiten zu können“. Auch ihr musikalischer Werdegang liest sich imponierend. „Vielseitig, erfahren, begeisterungsfähig“, das schätzt Intendantin Caron an ihr. Den Eutiner Festspiel-Chor nennt Doris Vetter aufgrund seiner Zusammensetzung aus Profis, Studenten und Laien „einen sehr unüblichen Chor“. Die Bezeichnung Laien will sie aber keinesfalls als zweitklassig verstanden wissen – und erhält dabei sofort Unterstützung von Leo Siberski: „Sie sind nichtprofessionell. Aber ich bin immer wieder erstaunt, wie viel Leidenschaft in Menschen steckt, wenn sie angefeuert werden.“ Diese Leidenschaft will Doris Vetter, selbst auch ausgebildete Sängerin, wecken. Die Proben mit dem Kinderchor beginnen noch in dieser Woche, 18 Interessenten wollen für den Eutiner Extra- Chor vorsingen.

Sie fühle sich der Qualität der musikalischen Vergangenheit verpflichtet, sagte Dominique Caron. Mit den Neuzugängen sei diese gewährleistet. (ben)

Mit schwungvollen Klängen das neue Jahr begrüßt – Norddeutsche Rundschau

Mit schwungvollen Klängen das neue Jahr begrüßt

Brunsbüttel. „Ein typisches Neujahrskonzert mit etwas anderen Akzenten“, versprach Doris Vetter den Gästen im Elbeforum. Die Dirigentinder Europäischen Kammerphilharmonie und des Operettenchores Hamburg präsentierte einen schwungvollen Querschnitt aus Oper, Operette, Musical und aktueller Filmmusik.

Mit Charme und Witz leitete sie durch den Abend, moderierte die Solisten Miriam Sharoni (Sopran) und Gheorghe Vlad (Tenor) an und stellte den Konzertmeister Arsen Zorayan vor. Mit den zirka 70 Sängern vom Operettenchor stimmte sie in das Medley von Paul Abrahams Operette „Blume von Hawaii“ mit ein und lieferte sich mit Sharoni und Vlad am Konzertende ein Gesangsduell bei „O sole mio“.

Die beiden Solisten brillierten mit Arien und Duetten aus populären Opern und Operetten. Miriam Sharoni sang “ O mio Babbino Caro“ von Puccino und Gheorghe Vlad „La donna è mobile“, bevor beide mit „Lippen schweigen“ aus der „Lustigen Witwe“ das Publikum zum Mitschwingen brachten.

Das kleine Ensemble sang und tanzte aus „Mary Poppins“ und “ Les Misérables“ während die Philharmonie die Brunsbütteler mit auf eine „Star Wars“-Reise nahm. Doris Vetter lies das Hauptthema der Film-Saga in voller Länge, klanggewaltig spielen und kündigte an: „Es bleibt energisch.“

Konzertmeister Arsen Zorayan stellte – nicht nur – mit Paganini’s „Caprice Nr. 24“ sein können mit der Solovioline unter Beweis. „Nach dem großen Finale kommt die Zugabe“, erläutert Vetter und konstatierte nach „La Traviata“ und lang anhaltendem Applaus: „Was für ein Publikum!“ (sko)

Musical-Marathon in Ahrensburg: „Spaß und Horror“

Musical-Marathon in Ahrensburg: „Spaß und Horror“

von Janine Artist

Aufgeregtes Stimmengewirr erfüllt den Proberaum der Musicalschule Ahrensburg. Die Atmosphäre hat etwas von einem Klassentreffen. Nur sind es keine ehemaligen Schulkameraden, die sich hier am Sonntagabend um 23 Uhr versammelt haben, sondern Theaterprofis. Gut 40 Schauspieler, Autoren, Komponisten, Regisseure und Musiker, die an Erfolgsproduktionen wie „Phantom der Oper“ und „Westside Story“ mitgewirkt haben. Unter ihnen sind der Niederländer Harrie Poels und der Engländer Gavin Turnbull. Mehr als zehn Jahre standen sie als Pumbaa und Timon zusammen auf der Bühne – das Warzenschwein und das Erdmännchen in „König der Löwen“ im Hamburger Hafen. Sie machen zum ersten Mal bei den 24-Stunden-Musicals mit. „Wir wissen überhaupt nicht, was auf uns zukommt“, sagt Harrie und grinst. Beide Schauspieler sind ein bisschen nervös. „Normalerweise proben wir vor einer Premiere sechs Wochen jeden Tag von früh bis spät“, erklärt Gavin. Das ist hier ganz anders: Story, Text und Noten kennen sie bislang nicht – und genau das macht für beide den speziellen Reiz dieses Projekts aus. Sie wollen einfach mal etwas Neues probieren.

In 24 Stunden von der ersten Probe zur AufführungDas Musical-Ensemble steht auf einer Bühne. © NDR Fotograf: Janine ArtistEtwa vierzig Schauspieler, Autoren, Komponisten, Regisseure und Musiker machen bei dem kreativen Abenteuer „24-Stunden-Musicals“ in Ahrensburg mit.

Inspiration im Sitzkreis

Wenig später sitzen alle Musical-Abenteurer in einem großen Kreis auf dem Boden und stellen sich nacheinander vor. Dabei wird viel gelacht und auch schon gesungen – die Komponisten wollen einen Eindruck von den Stimmen bekommen. Außerdem können die Schauspieler in der Runde ihre Rollenwünsche äußern. Harrie will gerne einmal Pirat sein.

Eine Handpuppe, ein Gartenzwerg, ein Topf, eine Lederhose, ein Hockeyschläger und Holzschwerter – jeder Teilnehmer hat ein paar Requisiten mitgebracht. Diese sollen den Autoren als Inspiration dienen. Gavin steuert ein ägyptisches Gewand und ein paar Bananen bei, Harrie einen Werkzeugkasten und eine neongelbe Warnweste. Kurz nach Mitternacht werden die Darsteller hinaus komplimentiert. Sie und die Regisseure dürfen schlafen, während die Autoren und Komponisten in einer Nachtschicht vier kurze Musicals schreiben. Schon am nächsten Abend sollen diese uraufgeführt werden. Harrie und Gavin sind inzwischen etwas ruhiger geworden. „Jeder ist erleichtert, weil alle in der gleichen ungewohnten Situation sind und die gleichen Gefühle haben“, sagt der Niederländer.

Die 24-Stunden-Musicals

Das Konzept der 24-Stunden-Musicals ist am Broadway in New York etabliert. Es zieht dort große Schauspieler und das Publikum gleichermaßen an. In Deutschland gilt der Ahrensburger Hauke Wendt als Pionier. Er hat Theaterprofis zusammengetrommelt und für die Idee begeistert. Der Erlös seiner Produktion geht an die Flüchtlingshilfe. Die Mitwirkenden bekommen keine Gage.

Eine Handpuppe, ein Gartenzwerg, ein Topf, eine Lederhose, ein Hockeyschläger und Holzschwerter – jeder Teilnehmer hat ein paar Requisiten mitgebracht. Diese sollen den Autoren als Inspiration dienen. Gavin steuert ein ägyptisches Gewand und ein paar Bananen bei, Harrie einen Werkzeugkasten und eine neongelbe Warnweste. Kurz nach Mitternacht werden die Darsteller hinaus komplimentiert. Sie und die Regisseure dürfen schlafen, während die Autoren und Komponisten in einer Nachtschicht vier kurze Musicals schreiben. Schon am nächsten Abend sollen diese uraufgeführt werden. Harrie und Gavin sind inzwischen etwas ruhiger geworden. „Jeder ist erleichtert, weil alle in der gleichen ungewohnten Situation sind und die gleichen Gefühle haben“, sagt der Niederländer.

Proben mit technischen Schwierigkeiten

Am Morgen ist die erste große Etappe geschafft: Die Autoren und Komponisten übergeben ihr Material an die musikalischen Leiter und Regisseure. Dann dürfen sich die Nachtschichtler ins Bett verabschieden und die vier Darstellerteams sind an der Reihe. Harrie und Gavin werden dieses Mal nicht zusammen auf der Bühne stehen – sie sind in unterschiedliche Gruppen eingeteilt worden. Im Team des Niederländers läuft es erstmal alles andere als rund das Keyboard funktioniert nicht. „Wir lernen den Gesangstext jetzt ohne Musik. Das birgt aber die Gefahr, dass man eine falsche Melodie in den Kopf bekommt“, erzählt Harrie in einer Pause. Aber der 57-Jährige und seine Kollegen lassen sich nicht unterkriegen.

Textänderungen in letzter Minute

Die Kursteilnehmer nach ihrem Auftritt. © NDR Fotograf: Janine Artist

Harrie und Gavin schwärmen von einer tollen Erfahrung. „Alle hier haben 300 Prozent Einsatz gezeigt“, sagt Harrie.

In Gavins Gruppe gibt es keine technischen Probleme. In einem Klassenraum der Selma-Lagerlöf-Gemeinschaftsschule sitzt der musikalische Leiter Andreas Unsicker am Keyboard und setzt jeweils auf das Stichwort ein. Regisseurin Jacqui Dunnley-Wendt hat gerade im Flur mit zwei Schauspielerinnen eine Choreografie mit bunten Tüchern einstudiert, jetzt werden Gesang, Dialoge und Szenenabläufe geübt. Das Skript ist ein „Work in progress“. Das heisst, immer wieder spricht das Team über Textpassagen und streicht manche kurzerhand. Ihr 20-minütiges Stück handelt von einem Mann, der völlig unvorbereitet in die Fänge einer seltsamen, überdrehten Sekte gerät. Immer wenn Gavin gerade nicht dran ist, zieht er sich zurück und konzentriert sich auf seinen Text.

„Wir kämpfen alle“

Am frühen Nachmittag sitzt noch lange nicht alles, dabei ist schon Zeit für die Licht- , Stell- und Musikprobe auf der großen Bühne im Alfred-Rust-Festsaal. Die Band spielt so laut, dass der Gesang der vier Schauspieler kaum zu hören ist. Die Dialoge sind noch sehr holperig. „Das schwingt hier gerade ziemlich zwischen Spaß und Horror“, gibt Gavin zu. „Aber es ist schön zu sehen, dass wir alle zu kämpfen haben. Und wir sind doch schon weiter gekommen, als ich dachte“, freut sich der 39-Jährige. Und ein paar Stunden bleiben ja noch.

Ohne Generalprobe geht’s auch

Die Regisseurin spricht zu den Kursteilnehmern. © NDR Fotograf: Janine Artist

Das Musical-Skript läuft unter dem Motto „Work in progress“. Manche Textpassagen werden bei Proben kurzerhand gestrichen.

Doch auch kleine Pausen müssen sein: Nach der einstündigen Bühnenprobe haben die Darsteller 30 Minuten Zeit, um Kaffee zu trinken und ein paar belegte Brötchen zu essen. Dann geht es wieder zurück in den Klassenraum. Eine Generalprobe vor der Premiere ist nicht vorgesehen. Harries Team probt auch im großen Saal mit Band, Ton- und Lichttechnik. Sein Wunsch ist in Erfüllung gegangen: Er spielt einen Piratenkapitän, in dessen Mannschaft sich eine Frau schmuggelt.

Große Nervosität

Nur noch eine Stunde bis zum Auftritt. Gavin läuft durch das Foyer, immer noch sein Skript in den Händen. „Ich bin sehr aufgeregt“, gesteht der Engländer. Das geht auch Harrie so, der nur eine Minute später mit einem Kaffeebecher in der Hand vorbeigeht. „Das ist überhaupt nicht mit unserem normalen Job zu vergleichen. Ich muss unbedingt noch einmal meinen Text studieren“, sagt der ausgebildete Gesangspädagoge und verschwindet gleich wieder von der Bildfläche.

Standing Ovations trotz kleiner Hänger

Wenig später trudeln schon die ersten Zuschauer ein. Ganz ausverkauft ist die Vorstellung nicht, aber mit rund 300 Besuchern gut gefüllt. Dass sie genauso viel Spaß haben wie die Schauspieler auf der Bühne, zeigt sich schon beim ersten Stück. Texthänger und verlachte Gesangseinlagen – geschenkt. Kleine Fehler machen das Musical nicht kaputt, sondern im Gegenteil – sogar liebenswert. Schließlich überzeugen Musiker und Sänger mit Können und Leidenschaft. Das gilt auch für Harrie Poels und Gavin Turnbull, die als Pirat und unfreiwilliges Sektenmitglied glänzen. Der Niederländer und der Engländer haben Spickzettel mit auf die Bühne geschmuggelt, wie sie hinterher verraten.

Das Publikum belohnt das gesamte Team für 24 Stunden harte Arbeit mit tosendem Applaus und stehenden Ovationen. Nach der Vorstellung kommen Harrie und Gavin mit gelösten Gesichtern in den Zuschauerraum und schwärmen von einer tollen Erfahrung. „Das Publikum verzeiht bei so einem Projekt alles“, freut sich Gavin. Auch das macht den Charme dieses ungewöhnlichen Projekts aus.

Artikel von NDR.de